Hätte, könnte, wollte – überzeugend formulieren & Inhalte präsentieren
Lesezeit 8 Min | Autorin Jasmin Lütkemeier
Wenn es um Marketing-Content auf Websites geht, gilt vor allem eins: Überzeugung. Der richtige Content überzeugt Kunden, ohne dass sie es merken. Der Kunde möchte dein Produkt sofort kaufen oder deine Leistung direkt in Anspruch nehmen. Dabei ist es ganz gleich, was du vermarktest. Sprichst du die richtige Zielgruppe an und holst den Nutzer an der richtigen Stelle seiner Customer-Journey ab, hast du die erste Hürde gemeistert. Mit überzeugenden Textstücken wird der Interessent zum Kunden.
Wenn du auf diese 5 Punkte achtest, überzeugst du deine Leser
1. Vermeide Worthülsen
Worthülsen sind schnell daher geschrieben, helfen aber nicht beim Lesen. Dein Text verliert an Informationsdichte, wenn du Argumente „aufbauschst“. Folgt auf jedes aussagekräftige Argument ein Schwall an nichtssagenden Formulierungen, verlieren sie sowohl an Kraft als auch an Glaubwürdigkeit.
Warum solltest du deine überragenden Produktfeatures in einem Meer von Worthülsen untergehen lassen? Gerade im Internet geht es darum, Informationen schnell zu erfassen. Texte werden überflogen und unnötige Formulierungen sind hier genauso wirksam wie Trödeln im Boxenstopp: es kostet Zeit, Mühe und hält dich vom Ziel fern.
2. Kürzer ist besser
Kurze Sätze haben Würze. Sie haben Biss. Sie sind einfach zu verstehen und schnell gelesen. Die deutsche Sprache lässt sich wunderschön verschachteln und in Masterarbeiten und Co. wunderbar in die Länge ziehen. Bei Marketingtexten hilft es dir weniger. Schau dir das Beispiel an:
„Verlierst du dich in langen, komplizierten Hauptsatz-Nebensatz-Einschub-Relativsatz-Konstruktionen, besteht nicht nur die Gefahr, Fehler in deinen Satz einzubauen (und dabei kritisiere ich nicht deine Kompetenzen), sondern auch, dass der Leser am Ende deines Satz-Labyrinths nicht mehr weiß, wie der Satz überhaupt anfing.“
Schwer zu verstehen, oder?
Überfordere deinen Leser nicht. Er lernt dein Produkt erst kennen und möchte nicht überrollt werden. Wähle einfache Satz-Konstruktionen, um den Lesefluss zu vereinfachen und Informationen leicht zugänglich zu machen. Es ist so simpel, wie es klingt: Der Leser versteht deinen Text und sieht die Vorteile. Dann schlägt er zu.
3. Lasse Vorteile für sich sprechen
Weil wir gerade schon dabei sind: Damit der Kunde dein Angebot begehrt, musst du nicht nur die Alleinstellungsmerkmale herausstellen, sondern auch die Vorteile, die der Kunde dadurch hat. Es geht hier um das dazugewonnene Wissen, die gesparte Lebenszeit, ein besseres Lebensgefühl oder den monetären Mehrwert. Eben genau das, was der Kunde will – Vorteile.
Denn: Die besonderen Features deines Produkts oder deiner Dienstleistung sind nicht genau das, was den Kunden anspricht.
Nein, der Kunde interessiert sich eigentlich nicht für die 0.76 Liter Behältervolumen des Staubsaugers. Und erst recht nicht für den Vormotorfilter, der eine hocheffiziente Filtration des gesamten Gerätes ermöglicht.
Der potenzielle Kunde möchte Zeitersparnis. Die bekommt er dadurch, dass er selten den Behälter leeren oder das Gerät säubern muss. Es bedarf keiner zusätzlichen Denk- oder Interpretationsleistung – und die Vorteile sind einfach zu verstehen.
https://shop.dyson.de/staubsauger/dyson-handstaubsauger/dyson-v11-absolute-extra-plus-344709-01
Quelle der Info
4. Sprich in Tatsachen
Jetzt kommen wir zum Kernpunkt: Ob externer Texter oder Spezialist in deinem Gebiet – dieser Fehler passiert jedem mal. Nach einer ausgiebigen Recherche fühlst du dich sicher, einen Spitzen-Text zu verfassen und deinen Leser ins Boot zu holen. Beim Schreiben allerdings merkst du, dass deine Formulierungen immer unspezifischer werden und jegliche Konkretheit vernichten. Eine gewisse Unsicherheit kann sich zwischen den Zeilen abzeichnen.
Formulierungen, wie „Mit unserer Software sollte jeder Fehler bereinigt werden“, lassen Zweifel aufkommen, der Leser zögert und fragt sich, ob die Software Lücken aufweist. Ersetze den Konjunktiv durch Indikativ:
„Mit unserer Software wird jeder Fehler bereinigt!“ Zeige deine gründliche Recherche und formuliere selbstbewusst! Zweifle nicht in deinen Formulierungen, dann zweifelt der Kunde auch nicht an dir.
Extra Tipp:
Wenn du deinen Werbetext schön ausformulierst und ein gelungenes Storytelling ablieferst, dann schreibe im Präsens, auch wenn es um die Zukunft geht. Klar, der Kunde hat dein Produkt noch nicht erhalten oder deine Dienstleitung noch nicht ausprobiert, aber somit gibst du ihm schon einen Einblick, wie es ist, das Produkt oder die Dienstleitung in Anspruch zu nehmen. Du gibst ihm das Gefühl an die Hand, dass ihm sonst etwas entgeht.
5. Motivierende Call-to-Actions
Nach einer spannenden Einleitung, einem 1a Storytelling, einer Auflistung der Features inklusive Kundenvorteile hast du deinen Leser überzeugt. Dieser muss jetzt nur noch wissen was er tun soll – und das am besten so schnell wie möglich. Denn, Geduld ist auch online bekanntlich eine Tugend.
Deswegen sorgst du dafür, dass dein Kunde immer dort einen Ausstieg zur Verfügung hat, wo er ihn erwartet. Für einen überzeugenden Call-to-Action (CTA) gelten zwei wichtige Punkte:
1.
Der CTA ist deutlich formuliert und leitet den Willen des Nutzers ganz automatisch. Er beinhaltet klare Handlungsaufforderungen, die Nutzer quasi von alleine klicken lassen wollen. Formulierungen wie „hier klicken“ oder „weiter hier entlang“ sind schwammig und lassen den Kunden nur zweifeln, was sich dahinter verbirgt. „Jetzt anrufen“ oder „Hier Kontakt aufnehmen“ sind Formulierungen, hinter denen etwas steckt, was sich der Kunde vorstellen kann: eine Telefonnummer oder ein Kontaktformular. Übrigens: Der Klassiker unter den knappen CTAs ist „In den Warenkorb“, jeder kann sich direkt etwas darunter vorstellen.
2.
Der Vorteil muss im CTA deutlich kommuniziert werden. Deswegen wird er auch Call-to-Benefit genannt. Wie schon oben erwähnt, soll der Kunde lesen, was er davon hat und nicht um seine Vorteile pokern müssen. Deswegen kann man den CTA ergänzen mit „Jetzt Ihre persönlichen Vorteile sichern“.
Schreibe erfolgreichen Marketingcontent
Zu einem gelungenen Marketingtext gehören selbstverständlich noch viele weitere Bedingungen, wie zum Beispiel auflockernde Contentstücke, exakte Zielgruppenansprache und natürlich klassische SEO-Faktoren wie die Verwendung geeigneter Keywords.
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