Bring Ordnung ins Chaos – so verleihst du deinem Content Struktur und verbesserst die Lesbarkeit
Lesezeit 8 Min | Autorin Michèle Oßowski
Der Inhalt ist recherchiert und niedergeschrieben – der Content ist online. Und dennoch bleibt die erwartete Wirkung – nämlich viel Interaktion mit besagtem Content – aus.
Du denkst, dein Content ist optimiert und SEO-technisch einwandfrei? Sehr gut. Hat dein Text objektiv betrachtet eine gute Struktur? Ist er optimal leserlich und optisch ansprechend? Wenn du dir bei den letzten beiden Fragen unsicher bist, hast du eventuell schon die Lösung für dein Problem gefunden.
In diesem Beitrag erfährst du, wie du einfache strukturelle und grafische Elemente anwenden kannst, um deinen textuellen Content aufzulockern und die Lesbarkeit zu verbessern. Denn: Durch eine optimierte Lesbarkeit optimierst du deine organischen Rankings in den Suchergebnissen gleich mit!
Inhalt
Gute Lesbarkeit
Verbesserte Nutzererfahrung
Bessere Rankings in den organischen Suchergebnissen
Warum ist die Lesbarkeit meines Textes so wichtig?
Natürlich sollte der Fokus deines Textes auf dem Inhalt liegen und durch gewitzt platzierte Formulierungen überzeugen. Das ist in erster Linie richtig, nur leider verlierst du die Chance, mit deinem geballten Fachwissen überzeugen, wenn die Mehrheit der Nutzer bereits vor dem Lesen deine Seite wieder verlässt. Denn: Online wird gescannt – nicht gelesen.
Die Anzahl an Seiten, welche sich im Netz tummeln, ist schier unendlich. Umso leichter fällt es Usern, auf die Suchergebnisseite zurückzukehren, wenn ein Text optisch nicht ansprechend ist. Du musst deine Nutzer und Zielgruppe somit direkt auf den ersten Blick davon überzeugen, dass sich das Lesen deines Textes lohnt. Kurz und knapp: Ein gut strukturierter, leicht lesbarer Text bietet deinen Usern eine positive Benutzererfahrung und fesselt sie an ihre Bildschirme. Dies wiederum sorgt für eine längere Verweildauer und ein besseres organisches Ranking.
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Der Lesbarkeitsindex und die Flesch-Formel
Um die Lesbarkeit deines Textes zu steigern, solltest du dir natürlich zunächst Gedanken machen, was du mit deinem Text erreichen, aussagen und welche Themen du ansprechen möchtest. Eine gut durchdachter Content – oder auch Redaktionsplan hilft dir hierbei weiter, deine Ideen und Gedanken zu strukturieren. Dies ist extra hilfreich, wenn du im Rahmen deiner Content Strategie mehrere Stücke über einen längeren Zeitraum veröffentlichen möchtest. Besonders wenn du für oder gegen eine bestimmte Sache argumentierst, ist es von höchster Priorität, dass du dir im Text nicht selbst widersprichst und der Leser deinen Gedankengang nachvollziehen kann.
Neben einem durchdachten Inhalt zählen auch die Syntax und Struktur deiner formulierten Sätze in die Lesbarkeit hinein. Während die Verständlichkeit deines Inhalts oft subjektiv betrachtet werden kann und auch in erster Linie von deiner Leserschaft und deren Themenkenntnis abhängig ist, kann die rein syntaktische Lesbarkeit durch eine mathematische Formel bestimmt werden.
Der von Rudolf Flesch entwickelte Lesbarkeitsindex analysiert die Syntax eines Textes und gibt hierbei Aufschluss darüber, wie lesbar ein Text ist. Bei dem Flesch-Grad handelt sich um eine Formel, welche rein mathematisch und analytisch die Lesbarkeit eines Textes bestimmt. Hierzu werden die durchschnittliche Satzlänge (ASL) sowie die durchschnittliche Silbenanzahl pro Wort (ASW) herbeigezogen. Für einen Text in deutscher Sprache ergibt sich somit folgende Formel:
180-ASL-(58,5 x ASW) = Flesch-Score
Das Verfahren bietet eine erste Orientierung in Bezug auf die Lesbarkeit eines Textes, allerdings sollte darauf geachtet werden, dass hierbei lediglich syntaktische Element ausgewertet werden. Die Formel basiert auf der Annahme, dass kurze Wörter mit parataktischen Formulierungen leichter verständlich sind als langsilbige Wörter mit hypotaktischen Formulierungen. Je höher der Flesch-Grad, umso einfacher der Text. Einen Einblick in die inhaltliche Lesbarkeit und Nachvollziehbarkeit des Textes gibt die Flesch-Formel nicht.
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Lesbarkeit | Lesbarkeitsindex/ Flesch-Grad | Zielgruppe |
---|---|---|
Sehr leicht | 90-100 | Grundschüler |
Leicht | 80-90 | |
Mittelleicht | 70-80 | |
Mittel | 60-70 | Schüler der Mittelstufe |
Mittelschwer | 50-60 | |
Schwer | 30-50 | |
Sehr Schwer | 0-30 | Akademiker |
Aufgrund der analytischen Herangehensweise der Flesch-Formel gibt es einige Tricks, wie du deinen Lesbarkeitsindex verbessern kannst. Achte hierbei jedoch darauf, dass dein Text stets der Zielgruppe gemäß bleibt und kein Inhalt um eines hohen Lesbarkeitsindex Willen verloren geht. Diese Tipps helfen dir, deinen Flesch-Score zu verbessern:
Schreibe in kurzen, prägnanten Sätzen.
Nutze einfache, kürzere Wörter.
Verwende aktive Formulierungen.
Vermeide Fachbegriffe und Fremdwörter
Die Bedeutung des Flesch-Grades für SEO
Ob auch Google und Co. den Lesbarkeitsindex als direkten Rankingfaktor nutzen, ist aktuell weder bestätigt noch negiert. Seit dem Jahr 2009 ist jedoch bekannt, dass Google den sogenannten Gibberish Score – in Deutsch oft Schwafel-Score – nutzt, um kopierte Inhalte und Webspam von Unique Content zu unterscheiden. Hintergrund dessen sind die einflussreichen Google Updates Panda und Penguin. Diese sind darauf angesetzt, gute Inhalte zu erkennen, um den Usern bestmögliche Suchergebnisse zu liefern und die Nutzerintention zu befriedigen.
Im Rahmen der genannten Updates ist auch bekannt, dass Google vermehrt eine positive Nutzererfahrung als Rankingfaktor bewertet. Eine erhöhte Verweildauer und reduzierte Absprungrate, welche sich durch einen gut lesbaren Text ergibt, sind hierbei demnach von Vorteil.
Während Google die Lesbarkeit als indirektes Signal für die Qualität von Inhalten heranzieht, nutzen SEOs und Texter*innen den Flesch-Grad in erster Linie, um das Schreiben von leicht lesbaren Texten zu vereinfachen. Er wird hierbei im Rahmen der OnPage Optimierung von SEO Tools wie TermLabs oder dem Yoast SEO-Plugin für WordPress verwendet.
Im Rahmen deiner Suchmaschinenoptimierung beraten wir dich auch gerne bezüglich der Lesbarkeit deines Textes.
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Das Hamburger Verständlichkeitskonzept
Zusätzlich zu dem Flesch-Score kann das Hamburger Verständlichkeitskonzept hinzugezogen werden. Entwickelt am Anfang der 1970er auf Basis der Lesbarkeitsforschung, gilt es heute als erprobtes Modell, einen Text lesbarer zu gestalten. Es basiert hierbei nicht auf zählbaren mathematischen Kriterien, wie sie von Rudolf Flesch eingeführt wurden, sondern auf vier Textmerkmalen:
Einfachheit
Nutze einfache und geläufige Wörter.
Erkläre ungewöhnliche Ausdrücke und Fachbegriffe.
Achte darauf, dass Nebensätze vor oder nach dem Hauptsatz platziert werden.
Gliederung und Ordnung
Achte auf die inhaltliche Folgerichtigkeit deines Textes.
Nutze Absätze, Zwischenüberschriften und Co., um die inhaltliche Gliederung deines Textes auch optisch widerzuspiegeln.
Kürze und Prägnanz
Halte deinen Text so kurz wie möglich und so lang wie nötig.
Nutze an passenden Stellen ein wenig Redundanz, um das Gesagte zu bestärken.
Optische Stimulanz und anregende Zusätze
Verwende Formulierungen und Formatierungen, um deinen Text ansprechend zu gestalten.
Sprich deinen Leser direkt an und ziehe aktive Formulierungen den passiven vor.
Welche Elemente für die Textauflockerung gibt es?
Neben Syntax, Vokabular sowie der inhaltlichen Strukturierung deines Textes gibt es einige weitere Möglichkeiten, dein Textstück aufzulockern und attraktiver zu gestalten. Die folgenden Elemente beziehen sich hierbei auf Varianten, um den Text optisch besser greifbar zu machen, welche im Hamburger Verständlichkeitskonzept als optische Stimulanz bezeichnet werden. Diese gestalterischen Elemente werden dementsprechend nicht von der Flesch-Formel analysiert und sollten mit Bedacht eingesetzt werden. Achte darauf, dass diese sich optimal in dein Webdesign einbinden und das Gesamtbild nicht durchbrechen.
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Formatierung und Schriftgestaltung
Die Schriftwahl hat eine enorme Wirkung auf das Erscheinungsbild und die Lesbarkeit deines Textes. Die Typografie wird wahrgenommen, noch bevor das erste Wort gelesen wird – sie wirkt ganz subtil im Hintergrund und beeinflusst maßgeblich die Wahrnehmung des Textes. Wenn du dich somit für eine Schriftart oder Schriftfarbe entscheidest, welche von der Norm abweicht, solltest du immer hinterfragen, welche Wirkung dies auf den Leser haben könnte. Frag außenstehende Personen nach deren Meinung, solltest du dir unsicher sein.
Folgende Elemente sollten bei der Schriftgestaltung bedacht werden:
Schriftart
Schriftgröße
Schriftfarbe
Serifen und Groteske
Mit Hervorhebungen beziehungsweise Fettungen kannst du bestimmten Wörtern oder Phrasen deines Textes eine besondere Gewichtung zuschreiben. Leser nehmen Hervorhebungen beim Scannen des Textes direkt wahr. Außerdem schaffen sie eine zusätzliche Gliederung der Inhalte. Im November 2021 wurde auch von Google offiziell selbst bestätigt, dass die Suchmaschinen-Crawler Fettungen und Kursiv-Schreibweisen registrieren und diese als besonders relevant gewertet werden. Wichtig ist hierbei jedoch, dass Fettungen und Co. immer im Verhältnis zum Text sparsam eingesetzt werden sollten, denn: Einzelne Fettungen lassen einzelne Passagen wichtig erscheinen – viele Fettungen lassen viele Passagen unwichtig werden.
Diese Formatierungen helfen dabei, bestimmte Ausschnitte deines Textes besonders wichtig erscheinen zu lassen:
Fettungen
Kursiv
Unterstrichen
Durchgestrichen
Textlayout
Ein gutes Textlayout gliedert den Inhalt auch optisch. Überschriften und Zwischenüberschriften helfen zudem, die Struktur deines Textes auf einen Blick erkenntlich zu machen – sowohl für den User als auch für die Suchmaschine, welche mithilfe der Überschriften und anderen Important Tags den Inhalt deiner Seite erfasst und analysiert. Einige Tipps findest du in unserem Blogbeitrag zum Thema „Überschriften schreiben“.
Neben einer ersichtlichen inhaltlichen Strukturierung und Gliederung durch Überschriften bewirkt ein durchdachtes Textlayout auch die Schaffung von Weißraum. Dieser steht im direkten Verhältnis zum Text und lässt das Geschriebene auch von Weitem übersichtlicher erscheinen.
Folgende Elemente helfen dir, das Verhältnis von Weißraum und Schrift ansprechender zu gestalten:
Absätze
Ausrichtung und Satzart
Zeilenabstand
Einrückungen
Strukturelle Elemente
Um Zusammenhänge, Argumentationsketten sowie Vor- und Nachteile innerhalb eines Textes optisch attraktiver darzustellen, eignen sich strukturierte Elemente wie Listen und Tabellen. Sowohl Tabellen als auch Listen fassen das Gesagte kompakt in wenigen Zeilen oder Stichpunkten zusammen. Gleichzeitig schaffen Sie viel Weißraum, was den Text auflockert und die Blicke der Leser automatisch zu entsprechenden Inhalten leitet:
Aufzählungsliste
Nummerierte Listen
Bullet Points
Tabellen
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Visuelle Elemente
Visuelle Elemente wie Grafiken, Bilder, Icons und sogar Videos eignen sich optimal, um den Textfluss zu durchbrechen und interessante Bestandteile in den Text einzubauen. Besonders bei Texten, welche eine informationelle Suchintention bedienen sollen, können sich Infografiken und Videos positiv auf den Lernprozess auswirken. So ist es viel einfacher, einen Online Text zum Thema „Krawatten binden“ zu verstehen, wenn die einzelnen Schritte mit Icons bebildert sind, als lediglich textlichen Anweisungen zu folgen.
Videos werden vor allem auf mobilen Endgeräten konsumiert. Nutzer werden hier vor allem von der Authentizität, welche ein Video mit sich bringt, gefesselt und schätzen die Möglichkeit der passiven Informationsaufnahme. In unserem Blog Eintrag zum Thema Content Marketing Videos kannst du dich weiter in das Thema einlesen!
Fazit: Wie wirkt sich eine passende Content Struktur und verbesserte Lesbarkeit auf SEO aus?
Neben dem Ziel, die Benutzerfreundlichkeit zu erhöhen, wirkt sich eine optimierte Content Struktur auch resultierend positiv auf SEO – die Suchmaschinenoptimierung – aus. Neben deinen Lesern profitiert auch deine eigene Platzierung innerhalb der Suchmaschine von einem leicht leserlichen Text und einer daraus resultierenden positiven Benutzererfahrung:
Gute Lesbarkeit
Bessere Nutzererfahrung
Längere Verweildauer
Reduzierte Ausstiegs- und Absprungsrate
Erhöhung der Conversion-Rate
Gängige Homepage-Baukästen und frei erhältliche Content-Management-Systeme wie WordPress bieten eine Vielzahl an Varianten an, um die Formatierung und das Layout deines Textes spannender zu gestalten. Behalte hierbei stets im Hinterkopf, dass dein Inhalt dennoch stets im Vordergrund stehen sollte – die Aufmerksamkeit User wird zwar von einem ansprechenden Äußeren erlangt, ob der User sich dann resultierend mit deinem Content beschäftigt, entscheiden am Ende dann doch die inneren Werte deines Textes.
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