EEAT im SEO – welche Bedeutung hat das Konzept für dein Ranking?
Lesezeit 8 Min | Autor Benjamin Hoff
Wer sich mit SEO beschäftigt, kommt spätestens seit Googles Core Update Mitte 2018 nicht mehr an dem Begriff EAT vorbei. Nun hat Google seine Quality Rater Guidelines im Dezember 2022 aktualisiert und dem Ganzen ein weiteres „E“ hinzugefügt: Aus EAT wird EEAT. Obwohl der EAT-Ansatz nun schon seit einigen Jahren in verschiedensten SEO-Artikeln zum Thema gemacht wurde, finden sich immer wieder unvollständige oder irreführende Erläuterungen, die mehr Fragen aufwerfen als Antworten liefern. Handelt es sich bei EEAT um einen Rankingfaktor oder nicht? In welcher Relation steht EEAT zu dem häufig gleichzeitig erwähnten YMYL Ansatz? Welche Bedeutung hat EEAT für mein Ranking?
Dieser Beitrag soll euch dabei helfen zu verstehen, was es mit dem Prinzip Experience, Expertise, Authoritativeness, und Trustworthiness sowie dem Ansatz Your Money or Your Life auf sich hat und wie euer Ranking durch die Berücksichtigung von eben diesen profitieren kann. Jetzt reinlesen!
Inhalt
EEAT als Teil der Google Quality Rater Guidlines
EEAT steht für Experience, Expertise, Authoritativeness, und Trustworthiness oder zu Deutsch für Erfahrung, Expertise, Autorität und Vertrauenswürdigkeit. Dieser Ansatz entstammt dem als Search Quality Rater Guidelines bekannten Dokument , welches – wie der Name bereits verrät – als Leitfaden für die Arbeit der Quality Rater Googles dient. Diese weltweit verteilten Qualitätsprüfer beurteilen Googles Suchergebnisse entsprechend ihrer Qualität und unterstützen mit diesen Ergebnissen die Weiterentwicklung des Google Algorithmus.
Die vier Bestandteile von EEAT stellen dabei äußerst wichtige Qualitätsmerkmale dar, anhand von welchen die Bewertung stattfindet. Wichtig ist dabei zu verstehen, dass die Beurteilungen der Qualitätsprüfer keinen direkten Einfluss auf das Ranking haben. Die Qualitätsmerkmale sind jedoch ohne Frage ein Indiz für die Eigenschaften, die von Google als wünschenswert für Websites erachtet werden und in die Gestaltung des Algorithmus mit einfließen, weshalb EEAT definitiv im SEO berücksichtigt werden sollte. Aber eines nach dem anderen. Zunächst ist es sinnvoll, die vier Faktoren einmal einzeln zu betrachten.
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E-EAT: Experience
Mit der Aktualisierung der Quality Rater Guidelines im Dezember 2022 wurde dem altbekanntem EAT-Konzept ein weiteres „E“ hinzugefügt. Dieses steht für Erfahrung und bedeutet die Bewertung der Qualität eurer Inhalte unter dem Aspekt, inwieweit der Creator oder Autor selbst Erfahrungen aus erster Hand über das beschriebene Thema vorzeigen kann. Google selbst nennt dabei folgendes Beispiel: „Wenn ihr beispielsweise Informationen zum richtigen Ausfüllen eurer Steuererklärung sucht, möchtet ihr wahrscheinlich Inhalte sehen, die von einem Experten für Buchhaltung erstellt wurden. Wenn ihr jedoch Rezensionen für eine Steuerberatungssoftware sucht, seid ihr möglichweise auf der Suche nach anderen Informationen – vielleicht einer Forumsdiskussionen von Menschen, die Erfahrung mit verschiedenen Dienstleistungen haben.“ (Quelle: Neueste Aktualisierung der Richtlinien für Evaluatoren zur Bewertung der Qualität: E-A-T erhält ein zusätzliches E für „Experience)
Die Erfahrung als Qualitätsmerkmal für Google ist bereits länger wichtig und fließt bei englischsprachigen Suchen bereits seit den Product Review Updates direkt in die Bewertung von Suchergebnissen ein.
E-E-AT: Expertise
Unter dem Punkt Expertise wird der Umfang des Fachwissens und der Fähigkeiten der Person, welche den zentralen Content einer Seite geschaffen hat, in den Fokus gerückt. Suchst du nach qualitativ hochwertigen Inhalten, so kannst du davon ausgehen, dass beispielsweise eine Professorin der Chemie deutlich präzisere Informationen zu ihrem Fachgebiet liefern kann, als jemand ohne nennenswertes Vorwissen, der eine Woche lang recherchiert hat. Gleichzeitig bedeutet dies jedoch nicht, dass damit nur Menschen mit passender Ausbildung oder entsprechenden Qualifikationen über Expertise verfügen können.
Als konkretes Beispiel lässt sich ein chronisch erkrankter Mensch heranziehen, der beim Berichten über das alltägliche Leben mit einer Krankheit durchaus mehr Expertise haben kann, als ein behandelnder Arzt. Letzterer würde jedoch mehr Fachwissen zu medizinischen Informationen, der korrekten Behandlung und weiteren diagnostischen Informationen besitzen und daher mehr besser für das Formulieren von entsprechenden Inhalten geeignet sein. Grundsätzlich kann also jeder Content, der von einer Person mit ausreichend, nachweisbarer Erfahrung verfasst wurde, gut abschneiden. Welche Erfahrungen oder Kenntnisse im Einzelnen relevant sind, hängt also immer stark vom Content ab.
EEA-T: Trustworthiness
Zuletzt stellt die Vertrauenswürdigkeit von Content, Content-Schaffenden und Websites einen essenziellen Bestandteil von EAT dar. Hierunter lassen sich, je nach Website, das Vorhandensein von Kontaktinformationen, eines Kundendienstes, das Berücksichtigen von Datenschutzrichtlinien und Ähnliches zusammenfassen. Darüber hinaus wird berücksichtigt, ob der Content korrekte Informationen enthält, die sich zum Beispiel auf den wissenschaftlichen Konsens und entsprechend vertrauenswürdige Quellen stützen. Auch Transparenz ist ein wichtiger Punkt und deutliche Informationen zum Urheber, zu den Intentionen des Contents sowie den Quellen wird als positiv betrachtet. Die Möglichkeit zu rezensieren und zu bewerten, die Interaktion mit den Nutzern durch diese Bewertungen sowie relevante Zertifizierungen von bekannten Akteuren unterstützen ebenfalls einen vertrauenswürdigen Eindruck.
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EEAT und YMYL – welcher Zusammenhang existiert?
Informierst du sich zum Thema EEAT im Kontext von SEO, so wirst du früher oder später auch auf die Abkürzung YMYL oder auf die Bezeichnung Your Money – Your Life stoßen, was übersetzt so viel heißt wie „Dein Geld – Dein Leben“. Diese Bezeichnung entstammt ebenfalls Googles Search Quality Rater Guidelines und dient dazu, eine bestimmte Gruppe von Websites zusammenzufassen, an die sehr hohe qualitative Anforderungen gestellt werden. Als Grund für diese besondere Betrachtung wird angeführt, dass es Themen und Webseiten mit gewissen Funktionalitäten gibt, die einen deutlichen Einfluss auf die Gesundheit, das persönliche Glück, die Finanzen oder die Sicherheit einer Person haben können. Beispielhaft lassen sich Websites nennen, die Informationen und Berichte zu folgenden Themen liefern:
- Finanzen
Gesundheit
- Erziehung
- Recht
- Nachrichten und aktuelle Geschehnisse
Auch die Gesundheitsbranche oder Onlineshops, die persönliche Informationen speichern, zählen dazu.
Falsche Informationen oder schlechte Sicherheitsvorkehrungen haben bei diesen Themen das Potenzial, das Leben von Menschen teilweise sogar stark negativ zu beeinflussen. Aus diesem Grund werden im Rahmen des EEAT-Ansatzes besonders hohe Anforderungen an die Qualität von YMYL-Websites gestellt. Dementsprechend sind alle Punkte, die zuvor benannt wurden und Content als qualitativ hochwertig auszeichnen, bei der Ausgestaltung dieser Websites ganz besonders zu berücksichtigen.
Handelt es sich bei EEAT um einen Rankingfaktor?
Bedenkst du nun alle diese Informationen, wirst du dir berechtigterweise die Frage stellen, ob es sich bei EEAT um einen SEO-relevanten Rankingfaktor handelt. Die Antwort lautet: nicht direkt. Google’s Public Liaison of Search Danny Sullivan hat es wie folgt formuliert:
EEAT lässt sich also nicht einfach quantifizieren und damit kann ein Computer nicht ohne Weiteres überprüfen, wie qualitativ hochwertig ein Inhalt ist und wie nahe er den angelegten Maßstäben kommt. Dennoch spielen die benannten Qualitätsmerkmale kontinuierlich eine wichtige Rolle für Google und je mehr Zeit vergeht, desto besser wird der Algorithmus hinter dem Ranking darin, die Signale zu erkennen, welche wirklich hochwertigen Content auszeichnen. Dementsprechend ist EEAT für SEO definitiv von großer Bedeutung für die Seitenqualität und sollte nicht unterschätzt werden – insbesondere, wenn eine Website zur YMYL-Gruppe zählt.
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Fazit: Google EEAT und die Bedeutung in der SEO
EEAT darf im Rahmen der SEO nicht ignoriert werden, besonders dann nicht, wenn es sich bei der zu optimierenden Seite um eine YMYL-Website handelt. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Suchmaschine großen Wert darauf legt, Nutzern möglichst qualitativ hochwertigen Content anzubieten und es ist sicher, dass sich das auch in Zukunft nicht ändern wird. Dementsprechend sollten Websites stets nach den benannten Kriterien optimiert werden, um auch in Zukunft beim Ranking oben mit dabei zu sein.
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